Predigt am Weißensonntag 19.4.2020
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Predigt am Weißensonntag 19.4.2020

Predigt am Weißensonntag 19.4.2020

Die Jünger waren aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen. Sie waren überfordert mit all dem, was geschehen ist, und sie hatten Angst vor der Zukunft.

In diese schwierige Situation kommt Jesus hinein. Die Angst weicht, die Trauer wird zur Freude. Und Jesus sendet sie aus, die frohe Botschaft zu verkünden.

Hier in der Kirche feiern wir auch hinter verschlossen Türen, freilich nicht aus Furcht, sondern aus Ehrfurcht – aus Respekt vor den Überlegungen und Entscheidungen der Autoritäten, die Zusammenkünfte begrenzen. Und auch hier in unsere Mitte kommt Jesus.

Viele feiern aufgrund der Verordnungen auch hinter verschlossenen Wohnungstüren mit. Dort will Jesus auch hineinkommen.

Manche trifft aber auch schon ein bisschen Angst hinter Wohnungs- und Geschäftstüren: Angst vor einer Krankheit, vor betrieblichem Untergang, vor Arbeitslosigkeit; Angst, mit den neuen Forderungen der Schule Zuhause nicht zurecht zu kommen… auch da kommt Jesus hinein: „Friede sei mit euch.“

Das ist eine schöne Botschaft, es geht uns aber dabei vielleicht ähnlich wie Thomas. Wir möchten Jesus sehen. Wir möchten einen konkreten Beweis, da ist Gott da, und es wird alles gut. Besonders dann, wenn wir mit der Situation überfordert fühlen, oder einsam sind.

Der Großteil der Menschen damals haben Jesus auch nicht direkt sehen können. Der Auferstandene hat sich aber so sehr in die Herzen, in das Verhalten und in die Einstellungen der ersten Aposteln und Jünger geprägt, dass sie viele überzeugen konnte, Jesus lebt! Gott zeigt euch Liebe in ihm!

Es war vor allem die Liebe der Christen, ihr Zusammenhalt und selbstlose Hingabe über ihre eigene Kreise hinaus, die überzeugt hat, Gott ist in ihre Mitte „Gott ist die Liebe“, und der Hl. Augustinus meint dazu: „Willst du Gott schauen? Dann entdecke die Liebe in dir, und du wirst Gott sehen.“ Wer liebt, sieht die Welt mit neuen Augen. Das kennen wir sprichwörtlich bei frisch verliebten, es gilt aber für jede Liebe. Wer Gottes Liebe kennt, sieht die Welt mit Gottes Augen. Die Liebe vertreibt die Angst, macht Mut und Hoffnung.

Das ist auch ein besonderer Beitrag von uns Christ-Gläubigen in dieser Krisenzeit: selber getragen von unserem Glauben an die Auferstehung Jesu, Menschen Hoffnung und Mut zuzusprechen, und durch liebevolle Worte und Gesten sie und einander spüren zu lassen, wir sind, ihr seid geliebt! Und das kann euch nichts nehmen.

Ich lade zum Nachdenken ein, und wo es möglich ist, zum Austausch darüber: Wo erlebe ich inneren Frieden in dieser Zeit? Wo spüre ich Liebe? Wo uns diese Liebe durch andere Menschen vermittelt und erlebt wird, lade ich ein, auch Dank an diese Menschen auszusprechen, persönlich oder mit einem Telefonnachricht.

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