Gedanken am 1.5.2020 – Wert und Verdienst der Arbeit
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Gedanken am 1.5.2020 – Wert und Verdienst der Arbeit

Gedanken am 1.5.2020 – Wert und Verdienst der Arbeit

Heute ist Tag der Arbeit und in der Kirche der Fest vom Hl. Josef der Arbeiter.

Heuer kommt dieser Tag zu einer Zeit, wo viele unfreilwillig arbeitslos sind, oder nur begrenzt arbeiten können (Kurzarbeit). Einige, die nicht bedingt ihren ganzen normalen Gehalt brauchen, oder die sogar mehr arbeitslose Geld bekommen als üblichen Gehalt bekommen (das ist jedenfalls für einige in den USA so, Link zu einem Artikel hier), freuen sich vielleicht, Geld zu bekommen fürs nicht arbeiten.

Einige trifft es aber schon finanziell. Und auch für die anderen, Arbeit ist nicht nur ein Mittel, um zu Geld zu kommen, sondern auch etwas, was hilft, Sinn im Leben zu fahren. Da geht vielen schon einiges ab, wenn Arbeit weg fällt. Und der Gehalt dient auch als Zeichen für den Wert der Arbeit.

Was kann dabei helfen? Über die politische Ansätze und versuchte Lösungen möchte ich nicht urteilen oder Verbesserungsvorschläge dazu machen, sondern nur ein Paar Gedanken zu Arbeit zuhause in Wohnung, Garten und Garage und zum arbeitslosen Geld machen.

Wer derzeit weniger für einen Arbeitsgeber oder Selbstständig im Beruf arbeiten kann, hat mehr Zeit, um zuhause zu arbeiten: Sanierungen oder Reparaturen in der Wohnung oder am Auto selber zu machen (auch anhand von Anleitungen und Videos manches dazu neu zu lernen), selber zu renigen und Gartenarbeit zu machen, in der Küche mehr direkt von Naturlebensmittel selber zu bereit statt fertig zu kaufen (Von Soßen und Nachspeisen bis zu Brot, Semmel usw.). Es wäre auch möglich, die Ersparnisse auszurechnen, und den Betrag als steurerfreien Gehalt, den man selbst verdient und bezahlt für die Arbeit die man für sich selbst zu hause macht. In manchen Fällen wird das gar nicht so wenig sein.

Eine Anmerkung am Rande, aber nicht ganz nebenbei: wenn man den finanziellen Wert ausrechnet, was in Haushalten gearbeitet wird (vorwiegend von Frauen), käme man auf eine beträchtliche Summe. Es wäre schön und gerecht, wenn man eine realistische und durchführbare Weise finden könnte, diesen Wert sozial wie finanziell zu schätzen — sodass die Arbeit von Frau wie von Mann im Haushalt genau so viel wertgeschätzt und bewertet würde wie die berufliche Arbeit.

Arbeitslose Geld und noch mehr Geld für jede Person bzw. jeden Haushalt, wie es in den USA ausbezahlt wird und in Österreich glaube ich überlegt wird, könnte man als solidärischer Beitrag der Gesellschaft sehen, aber auch als eine Art Ausschütung von den Gewinnen des produktiven Kapitalsystems, an derem Aufbau man selber durch seine Arbeit beigetragen hat, also auch als Verdienst für geleistete Arbeit. In Jänner habe ich (auf English, hier) etwas kurz darüber geschrieben im Bezug auf die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, das auch in Österreich immer wieder diskutiert wird.

1 Comment
  • Heinz Hödl
    Posted at 16:00h, 01 Mai Antworten

    Ich bin eher gegen ein Grundeinkommen. Die Grundidee scheint sehr gut zu sein: Jeder Österreicher und jede Österreicherin bekommen monatlich eine fixe Summe. Ein Volksbegehren forderte 2019 eine Höhe von 1.200 Euro.
    Das Grundeinkommen hat für viele eine große Anziehungskraft. Die einen glauben, dass sich das Problem von schlecht bezahlter und sinnloser Arbeit dadurch löst. Andere denken, dass unentgeltliche Pflege, Kindererziehung und Arbeit in Vereinen und der Gemeinde endlich mehr Stellenwert hätten. Wenn jeder Staatsbürger 1.200 Euro bekommt, fallen Anträge, Formulare und Überprüfungen weg. Ob die Kriterien für Sozialleistungen erfüllt sind, muss hingegen immer kontrolliert werden – und das kostet Geld. Für Befürworter des Grundeinkommens sind Menschen in erster Linie Menschen – und keine verwertbaren Arbeitskräfte. Wenn man Menschen zu schlechter Arbeit zwingt, die sie nicht gerne machen, werden sie krank und unmotiviert.
    Kritiker sehen wiederum den Sozialstaat mit Pensionen, Arbeitslosengeld und öffentlichem Gesundheitssystem in Gefahr: Vom Kindergartenplatz über Gesundheits- und Pflegeleistungen bis hin zum Arbeitslosengeld. Besonders die Gewerkschaften argumentieren, dass das Grundeinkommen zu niedrigeren Löhnen führen könnte. Kommt ein Grundeinkommen, droht eine gespaltene Gesellschaft: Ein Teil der Leute arbeitet viel, verdient gut und hat einen hohen sozialen Status. Ein anderer Teil hat keine Arbeit mehr, weil ihr Job wegrationalisiert wurde. Die Arbeitslosen müssen dann von 1.200 Euro leben, haben wenig Chancen am Arbeitsmarkt und können sich maximal ein paar hundert Euro in schlecht bezahlten Jobs dazu verdienen. Gewinner wären dann auch Menschen, die nicht arbeiten müssen, zum Beispiel weil sie vermögend sind. Sie haben kein Arbeitseinkommen – und bekämen dennoch das Grundeinkommen on top.

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