Osternachtspredigt 11.4.2020
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Osternachtspredigt 11.4.2020

Osternachtspredigt 11.4.2020

Seit vier Wochen gelten die Ausgangseinschränkungen. Mindestens zweieinhalb Wochen soll es auch noch so sein. Veranstaltungsverbot noch länger. Wann wird das „normale Leben“ weiter gehen können?

Soll das aber sein, dass Leben einfach wie vorher weiter geht? Soll nicht etwas Neues geschehen? Das österliche Geschehen lässt uns darauf hoffen.

Die Frauen gingen zum Grab traurig über den Tod Jesu, in der Annahme, seine Geschichte war zu Ende, sie mussten nur mehr Abschied von ihm nehmen und zum vorigen Leben zurückkehren.

Dann geschah das Unerwartete, das ihre Pläne auf den Kopf stellte: ein Engel wälzte den Stein vom Grab weg. So erschrocken waren sie, der Engel musste sie beruhigen: “Fürchtet euch nicht!“

Uns kann es auch so gehen. Etwas Neues, das unsere Pläne und gewohnte Abläufe durcheinander bringt, macht oft Angst, auch wenn es das Neue ist, was Gott uns bringt oder zumutet.

Die Botschaft des Engels „Er ist nicht hier, er ist auferstanden“ lässt die Frauen freuen, doch bleibt diese Freude zunächst mit Aufregung und Ungewissheit vermischt: „Sie verließen das Grab voll Furcht und großer Freude“. Erst die Begegnung mit dem Auferstandenen Jesus nimmt ihnen die Angst weg, verwandelt ihre Sicht vom Tod und vom Leben.

Die Jünger sollen nach Galiläa gehen und dort Jesus begegnen, nach Galiläa, wo ihr Weg angefangen hat. Das heißt, alles was früher war, im Licht des Auferstandenen neu zu sehen, im Licht des Sieges der Liebe über das Leid und über den Tod. Die Gemeinschaft und die Freundschaft mit Jesus und untereinander, die Aufbruchsstimmung, das Zweifeln unterwegs, die Angst und das Versagen, alles verstehen sie neu- im Blick auf diese endlose Liebe Gottes.

Nichts bleibt wie es war: nicht im Leben jener Frauen, nicht in unserem Leben und in der Menschheitsgeschichte. Jesus ist auferstanden – er ist der Lebende! Wir dürfen die Welt, unser eigenes Leben und die aktuellen Zustände im Licht dieser Botschaft und dieser Hoffnung sehen.

Ich erhoffe vieles Neues in einer „Auferstehung“ in der kommender Zeit: eine große Dankbarkeit für jeden Tag, die gleiche Wertschätzung für alle Berufsgruppen, eine Aufwertung des Taufpriestertums in der Kirche und ein Fokus auf das Wesentliche, um ein Paar Beispiele zu nennen.

Gestern haben wir über unsere Kreuze nachgedacht und diese Lasten zu Jesus gebracht. Heute lade ich ein, darüber nachzudenken, welche Hoffnungen erfüllen und ermutigen dich? Wo siehst du Neues und Schönes, das aus dieser außergewöhnlichen Zeit entstehen könnte, für dich, deine Familie oder Freunde, für die Gesellschaft, für die Pfarrgemeinde, für die Kirche?

Wer jetzt miteinander gemeinsam mitfeiert, lade ich ein, darüber zu reden. Wer allein feiert, möchte vielleicht wieder ein Zettel nehmen und einige Gedanken aufschreiben.

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